Logo Eigenschaften 101
Ein Logo ist erst einmal ein “grafisches Zeichen, das ein bestimmtes Subjekt repräsentiert*”. Dass damit ein Unternehmen, ein Produkt oder eine Person gemeint sein kann, versteht sich.
Nahezu jedes Unternehmen hat ein Logo. Und sicher auch euer Unternehmen. Ob ihr also alle Grundvoraussetzung mit eurem bestehenden Logo erfüllt oder, ob ihr euch dringend um ein neues, professionelles Logo bemühen solltet, könnt ihr jetzt in Erfahrung bringen.
One in a million - Einmaligkeit des Logos
Ok, zugegeben: One in a million ist nicht wirklich das, worauf wir hinaus wollen. Eigentlich geht es uns vielmehr darum, dass euer Logo zu eurem Business passen sollte - im besten Fall eure Werte unterstreicht.
Ein Anwalt, der Seriosität, Zuverlässigkeit und Professionalität vermitteln will, sollte also keine zu verspielte Schriftart nutzen.
Es ist schwer, die genaue Grenze zu ziehen, was hier noch als innovativ und experimentell durchgeht und was einfach unpassend ist, im Zweifel würden wir allerdings empfehlen, vielleicht doch ein anderes Konzept in Erwägung zu ziehen.
In einigen Fällen vermittelt euer Logo auch direkt noch etwas mehr und lässt eure Branche oder euren Tätigkeitsbereich erahnen, jedoch solltet ihr nicht darauf abzielen, eure Lebensgeschichte in einem Logo zu erzählen. Viel eher solltet ihr dafür sorgen, dass die Betrachter “nicht auf falsche Ideen kommen”:
- Ein Anwalt soll nicht für einen Kindergarten gehalten werden,
- ein Tech-Startup will nicht traditionell und angestaubt wirken und
- airbnb will nicht wie ein Hostel rüberkommen.
Natürlich sollte euer Logo in diesem Kontext auch einfach ein Unterscheidungsmerkmal sein und euch von anderen Unternehmen abgrenzen.
KISS: Keep it simple, stupid.
Das KISS-Prinzip stammt nicht aus dem Design, sondern aus dem Development - siehe Clean Code. Trotzdem findet es gute Anwendung bei eurem Logo, denn auch hier gilt: Halte es einfach, Dummkopf! (Nichts persönliches…)
Zwischen generisch und kompliziert…
Stellt euch vor, ihr betreibt einen Allerweltsladen und braucht dafür ein Logo. Wir einigen uns auf die Idee die Weltkugel als Symbol zu nutzen und grafisch aufzubereiten. Ein einfacher blauer Kreis ist ziemlich generisch. Er sagt eigentlich nichts aus und wird bei niemandem einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Als Gegenstück steht da eine dreidimensionale Kugel, die alle Kontinente realitätsgetreu darstellt und mit den verschiedensten Blau-, Grün- und Brauntönen arbeitet. Keiner wird dabei irgendwas erkennen können - weder vermitteln wir etwas, noch bleibt das Logo im Kopf.
Die Wahrheit, beziehungsweise der Optimalfall, liegt also irgendwo dazwischen. So, dass eure Zielgruppe das Logo klar von anderen unterscheiden kann, es aber trotzdem noch so einfach ist, dass jeder es nach ein paar Blicken nachzeichnen kann.
Verschiedene Größen: Es lebe die Skalierbarkeit
Dass wir uns nicht falsch verstehen: Logos sollten grundsätzlich skalierbar sein. Das bedeutet, dass das Logo ohne Qualitätsverlust größer oder kleiner wird. Das passiert über Vektordateien. Davon sprechen wir aber gar nicht.
Uns geht es aber darum, dass ein Logo heutzutage extrem flexibel sein muss, denn es wird an den verschiedensten Dingen verwendet. Stellt euch vor, ihr betreibt eine Brauerei: Bierdeckel, Labels, Website, Plakate, LKW-Planen. Überall soll euer Logo mit drauf - überall wird es anders eingesetzt und später in verschiedenen Größen gedruckt.
Achtung: Der Trend der letzten fünf Jahre führt zu immer mehr Simplifizierung. Irgendwann ist jedoch ein Grad an Simplifizierung erreicht, der gar nicht mehr wünschenswert ist - nämlich dann, wenn alles gleich aussieht.
Moderner Ansatz: Das Responsive Logo
Ja, ihr habt richtig gehört. Responsive. So wie in Responsive Webdesign. Aber wohingegen das Responsive Webdesign sich der Anpassbarkeit von Webseiten an das entsprechende Endgerät verschrieben hat, geht
Ein aktuelles Beispiel dafür ist das Logo der Premier League. Aber auch hier gibt es einiges zu beachten - vor allem, dass ihr nicht zu viele verschiedene Varianten nutzt. Andernfalls droht Inkonsistenz und auch die Wiedererkennbarkeit geht flöten.
Barrierefreiheit: Von Lesbarkeit, Kontrast und Hierarchie
Zugänglichkeit ist nicht nur in der realen Welt ein Thema, sondern auch wenn es darum geht, ein gutes Logo zu kreieren. Klar, es leuchtet ein, dass euer Logo irgendwie lesbar sein sollte und erkannt werden kann, aber so einfach ist das oft gar nicht.
Je nach Art des Logos* ist die Lesbarkeit natürlich etwas gesondert zu betrachten; die meisten Logos haben aber eine Wortmarke zumindest als Zusatz - es gibt also kein Entkommen.
Schrift ist nicht gleich Logo
Im Prozess eines Logo Designs gehen wir oft einfachen Schriftzügen in passenden Schriftarten aus. Doch die einfach als Text zusammengestellten Buchstaben sind selten schon das Endergebnis. Dazwischen kommen in aller Regel viele kleine Anpassungen: Wir verschieben einzelne Glyphen, runden Ecken, ziehen Kanten nach oder kümmern uns um das Kerning (Abstand der einzelnen Buchstaben zueinander).
Anpassungen sind schnell Schritt für Schritt gemacht, was schnell dafür sorgt, dass von dem eigentlich gut zu lesenden Wort nicht mehr viel übrig ist. Und seien wir mal ehrlich: Wenn ein Interessent erst rätseln muss, wie euer Unternehmen oder euer Produkt heißt, habt ihr schon verloren. Gut tut man also daran das fertige Logo noch einmal mit etwas Abstand zu prüfen und auch andere zu fragen, was sie lesen, bzw. entziffern können.
Contrast is King.
Content is King? Ja, das stimmt auch, ist aber ein anderes Thema. Beim Logo geht es aber erst einmal nicht um Inhalte, sondern um ausreichend Kontrast, damit euer Logo auch überall erkannt wird.
Der Großteil der Logos arbeitet mit Farben. Das ist mal eine, mal zwei und manchmal auch mehr. In den meisten Fällen gibt es genug Kontrast, wenn das Logo auf dunklem oder hellem Hintergrund ist, aber schon hier solltet ihr sicherstellen, dass die einzelnen Farben klar voneinander zu unterscheiden sind.
Zusätzlich stehen immer mehr Unternehmen vor der Herausforderung, dass die Hintergründe nicht immer kontrollierbar sind. Nutzt ein Partner oder ein Kunde euer Logo auf seiner Website? Schon habt ihr nicht mehr die volle Kontrolle darüber - die Erwähnung wollt ihr natürlich aber trotzdem behalten.
Die Lösung ist möglicherweise auch eine zusätzliche Negativ-Version des Logos, die mit einer einzigen Farbe auskommt.
Achtung!
Wie in jedem Bereich gibt es auch beim Design von Logos einige Fallstricke, die es zu vermeiden gilt. Man könnte natürlich ein Buch darüber schreiben, so viele sind es. Zwei Dinge wollen wir euch aber auf jeden Fall mit auf den Weg geben.
Ein Logo dient der Identifikation, nicht der Kommunikation.
Es ist ja grundsätzlich eine schöne Idee, die Geschichte des Unternehmens, eure Werte und eure Lebensgeschichte in ein Logo zu integrieren. In den meisten Fällen führt dieser Ansatz aber zu verhältnismäßig wenig. Schnell sind Logos überladen oder erfüllen eine der vielen Eigenschaften, die wir euch aufgezählt haben, nicht mehr.
Daneben bringt es euch schlichtweg auch nichts, denn niemand wird im Kontext eines Logos eine ganze Geschichte vernehmen können.
“Wir müssen es lieben!”
Ja, das verstehen wir. Und uns geht es ja manchmal auch so. Doch unter ganz objektiver Betrachtungsweise muss das Logo einen Zweck erfüllen. Die Identität eures Unternehmens repräsentieren - vor allem gegenüber Interessenten und Kunden.
Euren eigenen Geschmack solltet ihr also - soweit es geht - außen vor lassen.