Farbpsychologie im Webdesign

Euch sind die vielen Redewendungen mit Bezug auf die psychologische Wirkung von Farben aufgefallen? Dann erahnt ihr vielleicht schon, worum es sich in diesem Artikel dreht: Die Farben im Webdesign.

Farben im Web – warum ihr die Bedeutung von Farben kennen solltet

Gibt es Websites, die euch besonders positiv in Erinnerung geblieben sind oder Plattformen, auf denen ihr euch besonders häufig aufhaltet? Das ist vermutlich kein Zufall, denn: Erfolgreiche Websites und deren Designs basieren in der Regel auf einem schlüssigen Farbkonzept, das eine bestimmte Wirkung beim Besucher erzeugen soll.

Farben verbessern nicht nur die Lesbarkeit und Aufnahme von Inhalten, sondern sorgen auch für ein besseres Verständnis. Sie steigern außerdem den Wiedererkennungswert einer Marke und lösen dabei Emotionen aus. Emotionen, die ihr euch zunutze machen könnt, um euer Angebot zu verkaufen…

Farbpsychologie Webdesign – die verschiedenen Farben und deren Wirkung

Wenn ihr gerade über eine neue Website, über einen kompletten Relaunch oder ein Redesign eurer Online-Präsenz oder eures Brandings nachdenkt, ist das der perfekte Zeitpunkt, eure Farbwahl noch einmal zu überdenken.

Die Wahl der Farben beeinflusst schließlich euer gesamtes Design.

Die wichtigsten Farben und ihre psychologische Bedeutung findet ihr hier. Und falls ihr Fragen dazu habt, meldet euch jederzeit bei uns!

Blau, die Ruhe selbst.

Die Farbe Blau gehört zu den am häufigsten verwendeten Farben im Web. Blau steht für das Wasser und vermittelt Frische, Kälte und Besonnenheit. Es schafft Stabilität, Ruhe, Harmonie und Sicherheit.

Die Farbe wirkt aber auch ungemein vertrauensbildend, weshalb sie besonders gerne in Logos verwendet wird. Gleichzeitig vermitteln Blautöne immer eine gewisse Distanz und können unter anderem mit Traurigkeit oder Depression in Verbindung gebracht werden.

Grün, naturverbunden und gesund.

Grün ist die Farbe der Hoffnung, der Natur und der Gesundheit. Sie eignet sich besonders für Produkte und Angebote, die Positivität vermitteln sollen oder für Werte wie Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit oder Wachstum stehen.

Falsch eingesetzt, vermitteln Grüntöne jedoch negative Assoziationen wie Unerfahrenheit, Habgier oder Eifersucht.

Rot: Heißer Shit!

Die Farbe der Liebe, des Feuers und der Leidenschaft ist eines der wirkungsstärksten und gleichzeitig überstrapaziertesten Stilmittel im Webdesign. Rottöne stehen für Wärme und Geschwindigkeit, wirken aber mitunter aggressiv, penetrant oder marktschreierisch.

Wenn ihr diese Website Farbe jedoch sparsam, aber gezielt einsetzt, ist euch die Aufmerksamkeit eurer Seitenbesucher garantiert.

Gelb: Hier kommt die Sonne!

Wenn ihr Optimismus und Heiterkeit bei euren Seitenbesuchern erzeugen möchtet, ist Gelb die Farbe der Stunde. Denn diese Farbe wird mit Sommer, Lebensfreude und Energie in Verbindung gebracht.

Doch auch hier empfehlen wir euch, quantitativ mit Bedacht vorzugehen oder Gelb mit einer anderen Farbe zu kombinieren. Andernfalls kann das Pendel ganz schnell in Richtung Neid, Feigheit oder Hinterlistigkeit umschlagen. Und wir wollen ja vertrauenswürdig wirken, oder?

Orange, aufregend und neu.

Wenn ihr ein junges Publikum für euer Angebot begeistern möchtest, habt ihr es mit Orange sofort an der Angel, denn: Orange steht für Jugendlichkeit, Energie und Verspieltheit. Zudem vermittelt es Humor und sorgt für Aufregung.

Passt aber auf, denn: Orange kann im Übermaß auch als aufdringlich oder feindselig wahrgenommen werden. Eine solche Schlussfolgerung killt die Conversionrate eurer Website.

Violett: That‘s the Spirit!

Spiritualität, Kreativität, Mystik, Weiblichkeit – Violett ist eine ausgesprochen tiefgründige Farbe, die auch als solche verstanden werden sollte.

Schwarz: Macht schlank, wirkt cool.

Kontrast, Stärke und Eleganz machen die Farbe Schwarz nicht nur zur Schriftfarbe Nummer 1. Diese Werte sorgen auch dafür, dass sie im Mode- und Businesssektor sehr beliebt ist. Schwarz vermittelt Seriosität, Modernität und Zeitlosigkeit.

Aber Vorsicht: Schwarz kann auch mit Pech, Tod, Trauer oder Boshaftigkeit in Verbindung gebracht werden.

Weiß, die Unschuld selbst.

Wer Weite, Friede und Klarheit vermitteln möchte, kommt um die Farbe der Unschuld nicht herum. Weiß steht für absolute Reinheit und wirkt geradezu emotionslos – was gleichzeitig der Schwachpunkt der Farbe Weiß ist. Deshalb lohnt es sich, weiße Flächen und Schriften mit auflockernden und emotionsbildenden Elementen aufzufrischen.

Farbpsychologie Webdesign – die besten Praxistipps

Ihr kennt nun die Wirkung der verschiedenen Website Farben. Aber wie sollte man Farben in der Praxis einsetzen? Im Folgenden geben wir euch einige Tipps und Tricks an die Hand, die aus eurer Website eine runde Sache machen.

Zielgruppe berücksichtigen

Bei der Farbwahl ist es elementar wichtig, die Bedürfnisse seiner Zielgruppe zu berücksichtigen. Fragt euch selbst: Wen spreche ich da eigentlich an und welche Wirkung möchte ich erzielen? Die Wahl der passenden Farben - egal, ob im Logo, auf der Website oder sonst wo - ist immer auch aus einer strategischen Perspektive zu betrachten.

Webdesign Farbkombinationen

Beschränkt euch nicht nur auf eine Farbe. Verwendet eine oder zwei Nebenfarben, um die Botschaft deiner Hauptfarbe zu unterstützen oder sogar zu erweitern. Wenn ihr gleichzeitig Stärke vermitteln und Aufmerksamkeit erregen möchtest, lohnt sich beispielsweise eine Kombi aus Rot und Schwarz – die BILD-Zeitung lässt grüßen!

Auf Kontrast achten

Achte bei Farbkombinationen auf einen deutlichen Kontrast zwischen den Farben. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn ein Logo beispielsweise für eine Anzeige oder Printwerbung auch in Schwarz-Weiß reproduzierbar sein soll.

Farbharmonien erzeugen

Für ein harmonisches Erscheinungsbild empfehlen wir euch Webdesign Farben zu kombinieren, die sich im Farbkreis gegenüberliegen (sogenannte Komplementärfarben) oder einen ähnlichen Abstand zueinander aufweisen. Auch die Verwendung von Farben, die im Farbkreis nebeneinander liegen, erzeugt Harmonie.

Farbverläufe passend einsetzen

Die Möglichkeiten bei Farbverläufen sind nahezu unbegrenzt. Solltet ihr Farbverläufe verwenden, achtet darauf, dass die verwendeten Farben zum gesamten Erscheinungsbild eurer Website bzw. zur gewünschten Wirkung passen.

Grundsätzlich gilt bei Farbverläufen: Weniger ist mehr. Von komplett gegensätzlichen Farben für eurer Verläufe solltet ihr also absehen.

Websichere Farben

Damit eurer Farbwahl nichts im Wege steht und sie zu einem späteren Zeitpunkt nicht zu Problemen führt, solltet ihr von Anfang an überlegen: Wo sollen diese Farben überall hin? Klar, auf eurer Website werden eure Farben präsent sein. Websichere Farben zu nutzen, ist also Pflicht. Aber auch in Sachen Druck kann es bei außergewöhnlichen Farben zu Schwierigkeiten oder erhöhten Druckkosten kommen.

Tools & Inspirationsquellen

Bei der Zusammenstellung der Farbkombinationen für euer Webdesign seid ihr im Jahr 2019 nicht auf euch alleine gestellt. Das Netz stellt euch eine Reihe praktischer Tools bereit, die euch dabei helfen, ein professionell wirkendes Farbschema zu erstellen.

Auf Paletton könnt ihr beispielsweise aus einer Basisfarbe eine ganze Farbwelt erstellen. Daneben gibt es Adobe Color, das mit deutlich mehr Optionen und einer Vielzahl von fertigen Farbsets aufläuft.

Für Farbverläufe lieben wir UI Gradients, das euch eine riesige Auswahl an fertigen Farbläufen bietet und damit eine optimale Inspirationsquelle darstellt.

Farbpsychologie im Webdesign – unser Fazit:

Die richtigen Farbkombinationen im Webdesign verringern Absprungraten und erhöhen die Verweildauer auf eurer Seite. Es lohnt sich also nach System vorzugehen. Haltet euch dabei einfach an unsere Tipps. Wenn ihr nichts dem Zufall überlassen möchtest, könnt ihr aber auch einfach bei uns durchklingeln. Gerne setzen wir uns mit euch zusammen und erstellen gemeinsam ein Farbkonzept, das voll ins Schwarze trifft!